Vorträge

Astrid Lindgren und Pippi Langstrumpf, viele kennen beide Personen. Auch die Kinder in Bullerbü und ihre Geschichten sind beliebt. Aber wussten sie, dass es 1978 bei der Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Astrid Lindgren eine heftige Auseinandersetzung über die Prügelstrafe in den Schulen und Zuhaus in der BRD gegeben hat? Astrids Rede „Niemals Gewalt“ führt nach einer öffentlichen Diskussion 1979 zu einem Gesetz in Schweden, das Gewalt gegen Kinder verbietet. Welche Auswüchse diese Kinderfeindlichkeit auch nach dem Krieg noch hervorbrachte, zeigten die unhaltbaren Zustände in vielen Kinderheimen bis Mitte der 1970er-Jahre.

In Deutschland sprach der Bundesgerichtshof Lehrern noch 1957 ein „generelles Gewohnheitsrecht“ zum Prügeln zu. Ein Jahr später wurden Männer und Frauen gleichgestellt. Nun durften auch Mütter Schläge austeilen, vorher war das Züchtigungsrecht den Vätern vorbehalten. Nur langsam setzten sich liberalere Erziehungsansichten durch. Dabei spielte die 68er-Bewegung eine große Rolle. Traditionelle Erziehungsmodelle wurden in Frage gestellt.

Recht auf gewaltfreie Erziehung besteht erst seit 2000. Es dauerte bis 1973 in der BRD, dann wurde die Prügelstrafe in Schulen abgeschafft, auch wenn sich nicht alle Lehrer gleich streng daran hielten. In der DDR war Prügeln in Schulen seit 1949 verboten. Körperliche Gewalt widerspreche der sozialistischen Erziehung, so das Ministerium für Volksbildung. Doch auch dort nahmen es einige Lehrer die ersten Jahre nicht so genau.

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